Brasilien 2016 – Tag 4 – Viel mehr Meer

Nachdem wir nun das Wochenende im sogenannten „Europäischen Tal“ verbracht hatten sollte es heute an die nahe Küste gehen. Um auch stets etwas Gekühltes an Bord zu haben hatten wir unseren Fahrer Dieter gebeten doch vielleicht einen Kühlschrank oder eine Kühlbox mitzubringen, damit wir unsere Getränke da hinein legen konnten. Er hatte keine Kühlbox, wusste sich aber zu helfen und hatte ausreichend Eis mitgebracht, das erst noch konfektioniert werden musste. 😉

– Vorbereitung der Kühlbox –
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Auf direktem Weg fuhren wir nach Balneário Camboriú, von dem wir bereits die Strandpromenade kennengelernt hatten. Heute sollte es in die Parallelstraße, die Avenida Brasil gehen. Dort gibt es sehr viele Geschäfte und ich wollte Gelegenheit zum Bummeln geben.

Fahrer Dieter sollte uns eigentlich nur absetzen und nach einer gewissen Zeit wieder abholen. Er wollte aber wohl auch mit uns „bummeln“ gehen und sagte: „Nur einen kleinen Augenblick! Ich stelle „eben“ den Wagen ab und komme dann mit!“ OK, man ist ja nicht so. Also warteten wir auf ihn. Nachdem wir (gefühlt) die Zeit, die ich eigentlich insgesamt für den Bummel vorgesehen hatte, bereits gewartet hatten, kam Dieter um die Ecke. Wäre doch etwas schwieriger mit dem Parken gewesen! 😮

Es war viel los auf der Avenida Brasil und ich musste straffen. Also kein langer Bummel mehr entlang der Geschäfte, sondern gleich durch die Avenida Central runter zum Strand. Dieser Weg ist eine Fußgängerzone und bot wenigstens Gelegenheit in das eine oder andere Geschäft hineinzugehen; also zumindest ein bisschen „Bummeln“.

Was den Strand betraf, so ist das hier auch der Bereich an dem sich die meisten Urlauber „knubbeln“. Gut, sooo voll war es heute noch nicht, aber trotzdem war es am Strand belebt. Wir bekamen einen Eindruck davon wie das Strandleben in Brasilien aussieht. Weil wir aber noch früh dran waren gehe ich davon aus, dass sich das Bild im Laufe des Tages noch ändern würde.

Selbstverständlich gibt es auch einen Schirm- und Liegenverleih am Strand, selbst wenn er etwas anders gehandhabt wird, als wir das aus dem Mittelmeerraum kennen. Hier gibt es nicht die Käfighaltung mit vorgegebenen Strandboxen, sondern man sucht sich einen schönen Platz und lässt sich das was gebraucht wird dahin bringen. Die Bezahlung erfolgt entweder indem man sofort abrechnet oder bei diesem Verleiher (exklusiv) seine Speisen und Getränke ordert. Das muss nicht bedeuten, dass Essen und Getränke deswegen erheblich teurer würden, die Leute sollen wieder kommen. 😉

– Viele Liegestühle warten noch auf Urlauber –
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Viele bringen aber auch ihre eigenen Zelte, Stühle, Liegen und (ganz wichtig!!!) Kühlboxen mit an den Strand. Das ist es was der wahre Wert der Wohnlage in erster Reihe ist. Alle anderen müssen von viel weiter heran schleppen! 🙂

– Ruhe am Strand trotz der Piraten am Horizont –
01-25-2016_143818 (c1)– In der Hauptsaison wäre da auch morgens nicht so viel Platz –
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Wir schlenderten einige Meter entlang der Strandpromenade. An verschiedenen Stellen wurden Snacks anbeboten. Sehr beliebt sind gefüllte Churros (Vanille oder Schokolade) und gekochte Maiskolben.

– Maiskolben gefällig? –
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Dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Van. Gut, dass wir die Strandpromenade bereits vor ein paar Tagen abgefahren hatten – das hätte heute meinen Zeitplan noch enger werden lassen. So konnten wir direkt zur Basisstation der Kabinenbahn zum Parque Unipraias fahren. Das ist eine Seilbahn, die über die Mündung eines Flusses direkt hoch auf einen Hügel führt. Dieser ist vom Mata Atlântico, also dem Atlantischen Regenwald, bewachsen und steht unter Naturschutz. Dieser „Schutz“ schränkt jedoch seine Nutzung als Freizeitpark mit Sommerrodelbahn, etc. nicht ein. 😉

Unser Fahrer Dieter sollte inzwischen schon hinüber zur anderen Seite des Hügels fahren, dort wo sich die andere Basisstation der Seilbahn am Strand von Laranjeiras befindet. Mit Dieter zu fahren wäre auch eine Option für Personen mit Höhenangst oder für solche gewesen, die aus welchen Gründen auch immer nicht mit einer Seilbahn fahren wollen!

– Einstieg zu den Kabinen der Seilbahn –
01-25-2016_153629 (c)– Und Ab geht es –
01-25-2016_161117 (c)– Ausfahrt aus der Bodenstation –
01-25-2016_155736 (c)– Keine Angst vor Gegenverkehr – Anderes Seilende! –
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Es wackelte und schaukelte bei der Ausfahrt aus der Bodenstation. Irgendwo auf halber Strecke musste die Bahn verschnaufen und blieb für einen Augenblick stehen. Das Spiel konnte man aber auch schon beobachten während man in der Warteschlange stand, so dass kein Grund zur Sorge bestand.

Kaum heraus aus der Bodenstation öffnete sich der Blick auf die Bucht von Balneário Camboriú. Je höher es ging, umso schöner wurde es.

– Ein letzter Blick auf den Zusteigebereich –
GOPR9661 (c1)– Die Bodenstation bleibt zurück –
GOPR9661 (c2)– Balneário Camboriú tritt aus dem Schatten der Station –
GOPR9661 (c4)– Nach und nach erkennt man die Dimensionen –
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Oben auf dem Hügel sind die Wege, welche man gehen kann klar vorgegeben, schließlich bewegt man sich innerhalb eines Naturschutzgeländes und auch auf Sauberkeit wird geachtet. Es gibt zwei Aussichtsplattformen, eine in Richtung Balneário Camboriú und die andere in Richtung der Interpraias, von denen aber nur der Strand von Laranjeiras gut zu sehen ist. Dort unten befindet sich auch die andere Basisstation für die Seilbahn, wie ich bereits erwähnte.

– Interpraia Laranjeiras –
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Neben dem üblichen Unterhaltungsprogramm für Kinder mit Märchenbuden und einigen Kiosken kann man, gegen Aufpreis, eine Sommerrodelbahn nutzen. Macht ja Sinn, denn einen Winter (mit Schnee schieben, etc.) kennt man hier nicht! 😉

– Immer schön vorsichtig fahren, bzw. rodeln! _
01-25-2016_165616 (c)– Mitten durch den atlantischen Regenwald –
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Als die zwei Stunden, die ich uns für die „Besteigung“ und Besichtigung des Hügels gegeben hatte, vorüber waren wollte ich weiter. Schließlich ging es auf Mittag zu. Für das Mittagessen hatte ich ein bestimmtes Restaurant an einer der Interpraias angepeilt.

Es gibt zwei Alternativen wieder von dem Hügel herunter zu kommen. Entweder man nutzt wieder die bequeme Seilbahn oder man nimmt den schnelleren ZipRider. Für letzteren fand sich in unserer Gruppe aber keiner, der mutig genug gewesen wäre mitzumachen. Und alleine wollte ich auch nicht (Tolle Ausrede, nicht wahr? 😉 )

– Hier geht es los mit dem ZipRider –
01-25-2016_163244 (c)– Juchuuuuhhh ! –
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Ich zog es also vor, wie die anderen auch, gemächlich mit der Seilbahn hinunter zu gleiten zur Basisstation an der Interpraia Laranjeiras.

– Bequem und gemächlich geht es herunter nach Laranjeiras –
GOPR9665 (c1)– Die Bodenstation ist in greifbarer Nähe –
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Die Interpraia von Laranjeiras (was soviel heißt wie Orangerie), verfügt über eine komplette touristische Infrastruktur und war deshalb auch sehr gut besucht. Es gibt dort von Wasser und Strand über Restaurants und Bars bis hin zu allen möglichen Souvenirläden alles was des Touristen Herz begehrt.

Zudem ist der Strand einfach von Balneário Camboriú aus zu erreichen. Seilbahn und PKW sind nicht die einzigen Möglichkeiten zu dem Strand zu kommen. Auch die „Piratenschiffe“ unterhalten einen regelmäßigen Pendelverkehr zwischen Interpraia Laranjeiras und Camboriú.

In Laranjeiras drängten sich bereits viele am Strand, als wir kamen. Es war noch Vormittag und würde sicherlich noch voller werden.

– Buntes Treiben an der Laranjeiras (Orangerie) –
01-25-2016_174159 (c)– Schirme als Orientierungshilfe –
DCIM100GOPROGOPR9669.– Doppelter Schatten –
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Dies war die Gelegenheit, um die Gruppe an ein weiteres Lieblingsgetränk der Brasilianer heranzuführen. Guarapa, oder Caldo de Cana (wörtlich: „Zuckerrohrbrühe“) wird in der Regel frisch zubereitet, indem das Zuckerrohr vor den Augen der Kunden durch eine Maschine ausgepresst wird. Drei bis vier Mal wird das Rohr durch die Presse geschickt. Beim letzten Mal legt man eine Limette dazu, um den Geschmack ein wenig abzurunden. Zusammen mit Eiswürfeln serviert schmeckt das herrlich erfrischend und gibt Kraft. In meinen Augen ist das die Caipi für Autofahrer! 😉

– Zubereitung der Caldo de Cana (Zuckerrohrbrühe) –
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So gestärkt schlenderten wir noch einmal an den Souvenirläden vorbei zurück zur Basisstation der Seilbahn, wo unser Fahrer uns wieder aufnehmen würde.

– Die alte Ladenstraße von Laranjeiras –
01-25-2016_175825 (c)– Viel Auswahl –
S3480102 (c)– Vor der Sonne geschützt einkaufen –
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Vorbei an vielen tollen Stränden fuhren wir bis zur Interpraia Estaleiro. Dort gibt es ein Restaurant mit großer Auswahl an Meeresfrüchten, aber auch anderen Gerichten. Wer Zeit hat (hatten wir leider nicht! 🙁 ) kann im Umfeld des Restaurants den ganzen Tag verbringen. Es gibt einen Pool und auf Wunsch servieren die Kellner bis an den Strand, wobei Liege und Schirm selbstverständlich im Preis eingeschlossen sind.

– Am Strand von Estaleiro –
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Nach dem Essen wollte ich, dass jeder zumindest einmal die Gelegenheit bekommt die Füße ins Wasser zu halten. So schlenderten wir den Strand entlang bis zu einer Stelle wo große runde Felsen vom Wasser umspült wurden. In meinem jugendlichen Leichtsinn wollte ich einen von ihnen besteigen, um aus erhöhter Position filmen zu können. Ich hatte aber unterschätzt wie glitschig diese Steine sein können und lag sofort auf dem Boden. Dabei fiel ich auf die Hand, mit der ich noch die Kamera festhielt.

Der Kamera war nichts passiert! 🙂 , aber meine Hand schmerzte fürchterlich – schien nur eine Prellung zu sein. Den Rest des Tages war ich damit beschäftigt belehrende Empfehlungen zu ignorieren 🙁 .

– Glitschige Felsen –
GOPR9679 (c1)– Welch ein Unterschied zu Laranjeiras und Camboriú –
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Irgendwie war meine Stimmung dann doch für ein paar Minuten hin. Weil sich das Wetter allmählich zuzog und auch keiner mehr länger bleiben wollte, machten wir uns auf den Weg nach Itapema. Dort besitzt eine gute Freundin von uns (natürlich auch Schützin! 🙂 ) ein Penthouse in erster Linie zum Strand. Sie hatte uns zu sich eingeladen, um den Blick auf den Strand genießen zu können. Na dann los!

Angekommen gab es ein großes Hallo. Leider sind in der Zwischenzeit noch mehr Wolken aufgezogen. Sonst hätten wir hier baden und uns anschließend bei ihr abduschen können. Von ihrer Terrasse hatten wir aber dennoch einen tollen Blick über den gesamten Strand von Itapema, insbesondere den Teilbereich „Meia Praia“, in dem wir uns befanden. Wir plauderten einige Zeit bei Kaffee und Kuchen.

– Blick auf den Strand bei Meia Praia (Itapema) –
DCIM100GOPROGOPR9697.– Blick über Meia Praia in Richtung Porto Belo –
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Wir verabschiedeten und bedankten uns für die Einladung. Dann machten wir uns auf den Rückweg zur Pousada in Pomerode.

Es wurde schon dunkel als wir ankamen. Und wen finden wir vor? Unsere brasilianischen Freunde! Sie wollten es sich nicht nehmen lassen uns vor unserer Abreise aus dem „Europäischen Tal“ noch einmal „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Wir kramten unsere Restbestände an Snacks und Bier aus allen Ecken und setzten uns mit ihnen in den Schuppen, wo es schön luftig war. „Aus ermittlungstaktischen Gründen“ liegt das nachfolgende Bild nur als skizzierendes Ölbild vor. Es kamen schließlich größere Mengen Bier bei der Gelegenheit „abhanden“. 😉

– Letzter Abschied von den brasilianischen Freunden –
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Der kommende Tag sollte uns nach Joinville, also aus dem „Europäischen Tal“ heraus auf die „Route der Prinzen“ führen.


Hier geht es weiter: Brasilien 2016 – Tag 5 – Palmenwald nach Joinville


Ich hoffe, dass die Geschichte bisher gefallen hat. Falls ja, warum nicht die eigenen Freunde darauf aufmerksam machen? Damit sie nicht suchen müssen, schicke ihnen diesen Link, der auch zurück zur Übersicht führt: Freundschaftsreise nach Brasilien 2016


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