Brasilien 2016 – Tag 11 – Alte Kameraden

Es war wieder ein nebliger und frischer Morgen, aber es sah deutlich besser aus als noch am Vortag. Nach dem Frühstück ging es daran das Tagesprogramm zu besprechen, insbesondere weil sich für den heutigen Tag unsere Wege trennen sollten. Ich hatte eine private Einladung erhalten.

Private Einladungen in das Haus des Einladenden sind etwas ganz anderes als eine Einladung oder Verabredung in ein Restaurant. Wer jemals geschäftlich in Brasilien unterwegs sein sollte, der sollte diese „privaten Einladungen“ nicht als Gelegenheit für ein Besäufnis sehen, sondern eher als ein „Bewerbungsgespräch“. Denn erst nachher wird der brasilianische Geschäftspartner entscheiden, vermutlich erst nach Rücksprache mit der Oma oder dem Opa, die irgendwie den ganzen Abend nichts gesagt hatten, ob er in intensivere Geschäfte einsteigen will.

Nun, so tiefgreifend problematisch war es hier nicht, denn ich war schon mehrfach zuvor bei meinem Freund und hatte auch ihn bereits in Deutschland in meinem Haus zu Gast. Dennoch ist es auch in Brasilien so, wie eigentlich überall auf der Welt, dass derjenige welcher die Leute mitbringt auch irgendwie für sie verantwortlich ist.

Da sich das Verhalten von „Ungern“ in den letzten Tagen als teilweise schwierig erwiesen hatte wollte ich meine guten Beziehungen zu meinem Freund nicht aufs Spiel setzen. Sollte es wieder Schwierigkeiten geben, dann blieben sie an mir hängen, während diese Leute nachher wieder in Deutschland sind und es sie nicht schert was sie angerichtet haben. Leider musste ich in den letzten Jahren entsprechende Erfahrungen mehrfach auch mit deutschen Geschäftspartnern in dieser Hinsicht sammeln. Mit der Zeit wird man vorsichtig!

Auch wenn die anfänglichen Wünsche des „Ungern“-Paares inzwischen zu Forderungen angewachsen waren, die deutlich den gezahlten Reisepreis (alle meine Leistungen waren kostenlos! 😉 ) überstiegen und inzwischen erheblich meine Nerven strapazierten, so wollte ich dennoch nicht, dass sie einen verlorenen Tag haben sollten. Ich beschloss, dass sie eine exklusive Ausfahrt mit Alidor in den italienischen Teil der Region, nach Bento Gonçalves bekommen sollten. Ich war überzeugt, dass italienische Küche und guter Wein dort seine Wirkung nicht verfehlen würde.

Unser gemeinsamer Weg führte zunächst bis Nova Petrópolis (Die Einheimischen sprechen das als „Novapetrops“ aus). Dort zeigte ich den Beiden einige Stellen, die sie sich ansehen sollten bis Alidor sie wieder aufnehmen würde. In ca. 1 ½ Stunden wäre er wieder zurück. Wir setzten sie am zentralen Platz der Stadt ab. Bis dahin sollten sie einmal zurück in Richtung Norden gehen zum Stadtpark. Auf dem Wege gäbe es viele Geschäfte und wenn sie früher zurück wären, dann würde sie Alidor notfalls im Labyrinth suchen, falls sie da verloren gingen. 😉

– Wir fahren nach Nova Petrópolis („Novapetrops“) –
Alte Kameraden (6)– Schöne Landschaften –
Alte Kameraden (7)– Immer wieder Berg und Tal –
Alte Kameraden (9)– Einfahrt nach „Novapetrops“ –
Alte Kameraden (10)– Wieder typisch brasilianische Bebauung 😉 –
Alte Kameraden (11)– Das Labyrinth von Nova Petrópolis –
Alte Kameraden (34)

Nun liebe Leser, ich habe die Beiden jetzt auch nicht einfach in einer Wüste zurückgelassen. In Nova Petrópolis, wie überhaupt in der ganzen Gegend sprechen die meisten Leute noch immer ein recht gutes Deutsch. Das gilt vielleicht weniger für die Jüngeren, aber sicherlich für die Älteren. Selbst jene, die es nicht mehr können würden im Falle eines Falles alles Erdenkliche tun, um einen zu finden, der Deutsch spricht.

Man kann davon ausgehen, dass es in umliegenden Hotels, Geschäften und Restaurants immer solche Leute geben wird. Falls innerhalb dieser 100 Minuten, in denen sie jetzt alleine waren, etwas den Beiden zugestoßen wäre, hätte Alidor (ich sage nur Jeitinho) das schon irgendwie geregelt bekommen. Man kann in Brasilien auch ohne „Vollkasko“ zwei Stunden problemlos alleine überleben – zumindest in Rio Grande do Sul. War das nicht auch eine Lektion, die es zu vermitteln galt?

Hingegen war das andere Paar genau richtig bei meinem Freund, denn genau wie er waren auch sie engagierte Schützen und hatten so sicherlich schnell eine gemeinsame Basis. Mein Freund war Präsident des Schießsportvereins seines Ortes und die beiden aus unserer Gruppe hoch dekorierte Schützen nicht nur in ihrem Verein. Da waren keine Probleme zu erwarten, sondern ein schöner Tag.

Nachdem ich die beiden „Ungerns“ also abgesetzt und instruiert hatte setzten wir unsere Fahrt fort. Mein Freund hatte mir in der Zwischenzeit einige Routenempfehlungen zugeschickt, die ich Alidor zeigte. Er zuckte mit den Schultern – sagte ihm nichts. Also fuhren wir eine Tankstelle an und zeigten sie dem Tankwart. Erst zuckte auch er und dann sagte er, das sei doch vollkommen falsch. Man müsse nach einigen hundert Metern abbiegen und dann einfach nur auf der Strecke bleiben. Dann kämen wir an.

Ich fühlte mich an eine Geschichte im spanischen Rioja erinnert. Nachdem unser Busfahrer auf der Suche nach einer bestimmten Bodega bereits fünf Mal dieselbe Kreuzung überfahren hatten konnten wir ihn dazu überreden Passanten nach dem Weg zu fragen. Mein Spanisch war zu der Zeit noch nicht so gut, als dass ich alles verstanden hätte. Aber der Bus brach in tosendes Gelächter aus, als von fünf angesprochenen Passanten spontan jeder in eine andere Richtung zeigte! Die Geschichte hat tatsächlich so stattgefunden und genau jetzt fiel sie mir wieder ein. Entsprechend stellte ich mich auf eine interessante Rundreise ein. Wir fuhren weiter und bogen, entsprechend der Instruktionen des Tankwarts, ab.

Wir fuhren durch die Außenbezirke der Stadt Nova Petrópolis und durch die Siedlungen der Bewohner. Alles war sehr gepflegt – auch auf diesen von Touristen kaum besuchten Wegen. Und dann kam unausweichlich das was in Brasilien jenseits der Hauptverkehrsstraßen mit allen Wegen, die aus einem Ort heraus führen, passiert. Entweder sie enden abrupt oder sie gehen als Lehm- und Schotterstraße weiter.

– Ende von „Novapetrops“ (Nova Petrópolis) –
Alte Kameraden (13)

Gut, dass nur noch wir in dem Van waren, denn nun wurde es ein wenig unbequemer. Am meisten war Alidor besorgt – um seinen Van! 😉 Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich diese Strecken liebe. Es ist so überraschend was man entlang solcher Wege entdecken kann.

Mir ist auf solchen Wegen schon so viel Unglaubliches passiert. Nicht nur, dass man den Pfützen und Schlaglöchern ausweichen muss. Ja, es geht auch gelegentlich über Bäche und Flüsse, über die ein paar Balken gelegt sind und weit und breit kein Mensch zu sehen. Hinter jeder Ecke sieht die Welt wieder anders aus.

Man fährt durch Wälder und auf einmal steht man neben einer modernen Villa mit einem Park herum, der Seinesgleichen sucht. Und schon um die nächste Biegung macht man einen Zeitsprung von über hundert Jahren. So fuhr ich durch Santa Catarina in Täler, die mir wie Deutschland von hundert Jahren vorkamen. Eine sehr alte Frau schob langsam eine klapprige Karre mit Mist über die Straße, ließ sich aber von mir nicht helfen, denn das sei ihre Aufgabe – sie hielt mich wohl für ein Weichei! 😉 . Ein anderes Mal fuhr ich abends durch einen Wald und stand plötzlich vor einem mitten auf dem Weg stehenden Tisch, an dem gefeiert wurde. Was, wieso, weiterfahren? Bleib doch hier! Ich war also gespannt was nun passieren würde.

– Es geht über Lehm und Schotter –
Alte Kameraden (15)– Geistlicher Beistand auch auf abgelegenen Wegen –
Alte Kameraden (14)

Wir fuhren durch leere Landstriche und kleine Siedlungen. Dabei waren wir uns auch nicht immer sicher, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren. Es dauerte länger, als ich dachte und irgendwann fanden wir auch jemanden, den wir fragen konnten. „Ja, ja alles richtig!“ So fuhren wir weiter, bis wir uns der Zivilisation wieder nahe wähnten. Ein – zwei Fragen nach dem Weg noch und wir hatten das Haus meines Freundes erreicht.

– Die Palmenallee ist noch jung –
Alte Kameraden (18)– Der Teich ist schon voll mit Fischen –DCIM100GOPROGOPR9841.

Angekommen wurden wir in der für Brasilien üblichen Weise herzlich begrüßt. Die Vorstellung ging schnell, denn wir verstanden uns sofort. Es war noch nicht ganz Mittag, aber warum warten. Es war Churrasco vorbereitet – was sonst? 😉

Ich finde es immer faszinierend wo in südbrasilianischen Häusern überall der Grill untergebracht wird. Ganz toll finde ich die Grills, die in Hochhäusern fast überall auf den Balkonen eingebaut sind. So kann man auf dem Balkon grillen und geht trotzdem keinem Nachbarn auf den Senkel mit dem Qualm. Das wäre etwas was sich durchaus auch nach Deutschland übertragen ließe.

Mein Freund hatte seinen Grill in der Garage eingebaut, also wetterfest und damit jederzeit nutzbar. Da bekamen wir eine kleine Einweisung in das Grillen nach Gaucho-Art – also dem Churrasco. Das Schwierige daran ist, dass es so ganz unseren Vorstellungen des Grillens widerspricht. Das Fleisch wird auf Spieße gezogen und lediglich in grobem Salz gedreht. Es gibt auch die Varianten des Marinierens, worauf aber verzichtet werden kann, wenn das Fleisch genügend Fett hat und das Feuer ein wenig rauchig ist. Mehr braucht es nicht, um ein gutes Grillgut zu bekommen. Die Spieße werden anschließend in den Grill geschoben und regelmäßig gedreht, bis das Fleisch den gewünschten Reifegrad hat.

– Das Fleisch ist auf die Spieße aufgezogen –
Alte Kameraden (1)– Einmal kräftig mit grobem Salz ummanteln –
Alte Kameraden (2)– Über der Glut drehen –
Alte Kameraden (3)– Beilagen – Den Kartoffelsalat nennt man „Maionese“ –
Alte Kameraden (19)

Wir aßen prima und unterhielten uns über verschiedene Dinge. Dann wollten wir uns auf dem Grundstück umsehen, immerhin 10 Hektar. Um das Haus herum gab es drei Teichanlagen. Zudem hatte die Frau meines Freundes an verschiedenen Stellen einige Anpflanzungen gemacht. Es ging um Obst, aber auch um frische Kräuter. Auf dem Grundstück scheint einfach alles zu wachsen.

Wir ließen uns alles zeigen und erklären. Bananen, verschiedenste Zitrusfrüchte und Ananas waren präsent. Ich hätte viele der Bäume einfach nur als Limettenbäume klassifiziert. Tatsächlich brachte jeder Baum eine andere Frucht hervor. Von Mandarinen (verschiedene Typen) über Zitronen und Orangen bis hin zu den (tatsächlich vorhandenen) Limetten, schien es alles zu geben.

– Bananenstrauß –
Alte Kameraden (20)– Noch nicht ganz reif –
Alte Kameraden (21)– Limetten? –
Alte Kameraden (22)

Mein Freund schlug vor einen kleinen (Verdauungs-)Spaziergang in das Dorf zu unternehmen. Ja, warum nicht, immerhin war da das Brasilien der Immigranten und heutigen Bewohner zu finden. Außerdem war sein Haus von Strom und Telefon abgeschnitten, nachdem in der letzten Nacht ein Baum die Leitungen zerrissen hatte. In Deutschland erleben wir das nicht so oft – in Brasilien habe ich den Eindruck, dass sie den ganzen Tag lang Leitungen reparieren.

Ich war die Strecke bisher nur mit einem Fahrzeug gefahren. Jetzt merkte ich zu Fuß, dass es doch etwas weiter war als ich dachte. Dennoch war es ein ganz guter Spazierweg für uns, denn bisher hatten wir uns nur wenig bewegt. Wir kamen am Rathaus vorbei und trafen zunächst auf die evangelische Kirche des Ortes. Im angeschlossenen Gemeindesaal, welcher hier der „Frauensaal“ hieß, wurde aufgeräumt. Für das kommende Wochenende war eine Feier angesagt. Da mussten jetzt die Spuren des vergangenen Wochenendes beseitigt werden. Die Damen, die sich damit beschäftigten konnten alle Deutsch sprechen – toll!

– Die Kirche mit angrenzendem Friedhof –
Alte Kameraden (17)

Wir gingen um die Kirche herum, denn sie war verschlossen. Hinter der Kirche befand sich ein kleines grün gestrichenes Gebäude. Das war früher die Schule des Ortes. Heute befindet sich in ihr eine Bibliothek. Das Gebäude war geöffnet und die Bibliothek auch. Sie war klein, wurde aber offensichtlich von der Gemeinde rege genutzt. Es gab in ihr sogar ein Regal mit deutschen Büchern. Ich denke, dass ich bei nächster Gelegenheit weitere Bücher und Videos dorthin mitnehmen werde, denn ich habe viele Menschen in Brasilien angetroffen, die durchaus deutsch sprechen und verstehen, aber nicht lesen können. Vielleicht hilft es ihnen ein bisschen, wenn ich ein paar neuere Bücher zusteuern kann.

– Alte Schule – heute Bibliothek –
Alte Kameraden (35)

Aus der Bibliothek heraus kommend fiel mir gleich der anliegende Friedhof auf. Werden in Deutschland viele Gräber wegen Platzmangels nach dreißig oder fünfzig Jahren eingeebnet, so finden sich auf brasilianischen Friedhöfen oft noch viele uralte Gräber aus der Zeit der Immigranten. Also war der Friedhof unser nächstes Ziel. Wie erwartet fanden sich dort auch mehrere Gräber aus der Gründerzeit, die heute besonders gut gepflegt werden.

– Alte Gräber deutscher Immigranten –
Alte Kameraden (25)

Brasilianische Friedhöfe sind ein wenig anders als das was wir in Deutschland gewohnt sind. Das bezieht sich jetzt gar nicht einmal auf die Gräber oder die Friedhofsgestaltung selbst, sondern auf ein paar Eigenheiten, die sofort ins Auge fallen. So stehen auf brasilianischen Gräbern nie frische Blumen, sondern Plastikblumen. Mir waren schon früher die vielen künstlichen Blumen in einigen Geschäften aufgefallen und ich hatte mich immer gefragt wofür denn da ein Markt sei. Jetzt lag er vor meinen Füßen.

– Brasilianische Gräber deutsch-stämmiger Nachfahren –
Alte Kameraden (23)

Auf den Friedhöfen gibt es die jungen Gräber und die alten. Die alten Gräber könnten fast genau so auf deutschen Friedhöfen stehen. Die alten Grabsteine entsprechen nicht nur dem Stil jener Zeit, sondern sind auch deutsch beschriftet. Bemerkenswert finde ich auch, dass sich selbst auf der Rückseite der Grabsteine noch Inschriften – meistens irgendwelche Lebensweisheiten – in deutsch finden.

– Grabsteinrückseiten –
Alte Kameraden (24)

Neuere Gräber haben teilweise Spielereien, wie batteriebetriebene Puppen, die Blumen schwenken. Offensichtlich kann jeder machen wie er es will. Nichts ist zu kitschig.

Nachdem wir uns einige Zeit auf dem Friedhof umgesehen hatten gingen wir weiter auf die andere Straßenseite, denn dort befinden sich zwei alte erhaltene Häuser aus der Gründerzeit. Diese könnten so auch an vielen Orten in Deutschland stehen und zeigen somit welches Wissen und welche handwerklichen Fähigkeiten die Menschen bei ihrer Auswanderung in die neue Welt mitgenommen hatten.

– Historische Gebäude –
Alte Kameraden (4)– Fachwerk unter Palmen –
Alte Kameraden (31)

Schön an diesem Gebäudekomplex ist, dass dort zwei verschiedene Baustile nebeneinander stehen. Möglicherweise haben dort die Baumeister aus zwei verschiedenen Regionen Deutschlands ihr Können gezeigt, denn das eine Haus ist als Fachwerkhaus ausgeführt und das andere als Steinhaus aus Findlingen, die von den Feldern gesammelt wurden. Auch bei uns in Ostwestfalen gibt es Dörfer, in denen viele Häuser ähnlich gebaut wurden.

– Das Steinhaus –
Alte Kameraden (28)

Wir befanden uns quasi in der Mitte des Ortes. Da verwunderte es auch nicht, dass gleich nebenan die Halle des örtlichen Sport- und Kulturvereins steht. Man sah ihr an, dass sie für alle möglichen Arten von Veranstaltungen genutzt wurde und wird. Aufgebaut ist sie innen als Festhalle mit einem großen Thekenbereich, einer Bühne und großer ebener Fläche, die mal als Tanzfläche dient und mal als Spielfeld für Basketball oder andere Sportarten.

– Die Gemeindehalle –
Alte Kameraden (16)

Man spürte in ihr auch die Patina der vergangenen Zeit. Das Klima ist hier im Süden Brasiliens im Sommer immer feucht-warm und das merkt man den Gemäuern an. Man konnte den Geruch der Gründerzeit riechen. Aus dem Grunde wurde auch gleich neben dieser Halle eine weitere moderne Halle als freitragendes Dach errichtet, die nun insbesondere in den Sommermonaten genutzt wird.

Mein Freund, der gleichzeitig Präsident des örtlichen Schießvereins ist zeigte uns den Schießstand. Er war mehrfach gesichert. Bemerkenswert war zudem, dass in ein ca. 50 Meter langes Kanalrohr hinein geschossen wird. Querschläger oder Gefahr für Menschen, die sich außerhalb des Rohres befinden sollte es folglich nicht geben.

– Kanalrohr als Schießbahn –
Alte Kameraden (5)

Im Bereich des Schießstandes hingen auch einige Fotos, die einen sehr schönen Eindruck davon vermitteln, wie es sich in vergangen Zeiten hier gelebt haben mag. So groß sind die Unterschiede zu Fotos aus Deutschland zur gleichen Zeit nicht, finde ich.

–  Alte Kameraden –
Alte Kameraden (26)– Schützenfest mit Blasmusik –
Alte Kameraden (27)

Wieder draußen erlebte auch ich eine Überraschung. Da fehlte doch noch etwas. Ja, das alles wirkte sehr deutsch und dennoch hatte ich in all den Jahren eines in Brasilien nie finden können, trotz der vielen sauberen Städte, Fachwerkhäusern, Trachten, Blasmusik, Bier und Gerichten, etc. . Unvermittelt stand ich plötzlich vor ihr – einer deutschen Eiche!

–  Deutsche Eiche vor Fachwerk in Brasilien –
Alte Kameraden (30)– Eichenlaub für die Mützen der Schützen –
Alte Kameraden (29)

Ich erinnerte mich, dass ein Schütze auf unserer letzten Reise aus Deutschland Eichenlaub für unsere Mützen geschmuggelt hatte. Und hier wuchs sie nun – quasi neben Bananen und Zitrusfrüchten – unglaublich. Mein Freund sagte mir, bei ihm auf dem Grundstück hätte er auch eine. Damit war mein Bild rund!

– Unfassbar, aber echt –
Alte Kameraden (33)

Hier lebten die deutschen Immigranten wie früher in ihrer Heimat, die sie verlassen hatten. An diesem Ort ist nichts künstlich und nichts nur gemacht für die Touristen. Ich fühlte mich da sehr wohl, auch weil die Landschaft sehr schön ist.

So hatte auch ich wieder etwas hinzugelernt. Nicht nur, dass es offensichtlich möglich ist Eichen in direkter Nachbarschaft zu Bananen, Ananas und Zitrusfrüchten gedeihen zu lassen – da habe ich in Deutschland mit meinen beiden Eichen im Garten mehr Probleme. Nein, man hat hier tatsächlich versucht so viel wie möglich aus seiner Heimat mitzunehmen – und seien es auch nur die Samen der heimatlichen Bäume.

Auf dem Rückweg waren die Arbeiten zur Reparatur der Strom- und Telefonleitungen noch in vollem Gange. Das nachfolgende Bild ist nichts für Sicherheitsingenieure.

– Arbeiten an Stromkabeln –
Alte Kameraden (32)

Mit einer Verspätung von ca. einer Stunde traf Alidor mit seinen Fahrgästen ein. Auch den Dreien schien der Tag gefallen zu haben. Nach einer kurzen Unterhaltung machten wir uns auf den Weg nach Porto Alegre. Dort hatten wir ein Hotel direkt am Flughafen reserviert. Am nächsten Morgen sollte es früh losgehen, da wollte ich keine Verzögerungen auf der Straße riskieren.

Wir verabschiedeten uns in Porto Alegre von Alidor, dessen Arbeit mit unserer Ablieferung am Hotel abgeschlossen war. Obwohl er bereits einen schweren Tag hinter sich hatte wollte er sich sofort auf den Rückweg nach Blumenau machen. Er ist dort gut angekommen, wie ich später erfuhr.


Hier geht es weiter: Brasilien 2016 – Tag 12 – Das Große Wasser


Ich hoffe, dass die Geschichte bisher gefallen hat. Falls ja, warum nicht die eigenen Freunde darauf aufmerksam machen? Damit sie nicht suchen müssen, schicke ihnen diesen Link, der auch zurück zur Übersicht führt: Freundschaftsreise nach Brasilien 2016


Wirf einen Blick auf meine Sammlung von Videos bei Youtube. Dort kannst Du alle Videos, die ich bisher veröffentlicht habe, stets aktualisiert, anschauen, sie abonnieren und vielleicht mit einem Like versehen. Bist Du bereits hier im Blog registriert? Falls nein klicke links oder hier „Registrieren“.