Brasilien 2016 – Tag 2 – Der Weg zur Pomerana

Die erste Nacht in Südamerika schienen alle gut hinter sich gebracht zu haben, trotz – oder gerade wegen – einiger Caipis im Mercado Público am Vorabend. Das Wetter am Morgen war herrlich und bot einen tollen Blick über die Bucht von Beira Mar.

– Blick über Beira Mar –
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Nun, das fing schon mal gut an. Punkt 9 Uhr stand unser Fahrer mit seinem Van, wie hier ein Sprinterbus heißt, vor der Tür des Hotels, um uns abzuholen. Einpacken, aus-checken und ab geht es in Richtung Blumenau / Pomerode.

– Fahrt entlang der Küstenallee von Beira Mar –
2016-01-23 GOPR9608_1– Ein letzter Blick rüber zum Stadtzentrum von Florianópolis –
2016-01-23 GOPR9608_2– Mehrspurig geht es in Richtung Festland –
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Meine Freunde in Blumenau hatten Bedenken geäußert, dass ich meinen ursprünglichen Plan womöglich nicht einhalten könne, denn in Brasilien wird recht zeitig zu Mittag gegessen. Sollte irgendetwas auf dem Weg nach Pomerode „unplanmäßig“ dazwischen kommen, dann wäre es besser in einem Restaurant zu reservieren, falls es später würde.

Verspätet essen in einem brasilianischen Restaurant? Nein, auf keinen Fall – denn dann gibt es nur noch warm gehaltene Reste! Also hatte ich mir überlegt, dass es besser wäre, wenn etwas „planmäßig“ dazwischen kommt.

So modifizierte ich meine ursprüngliche Route ein wenig. Statt direkt nach Pomerode zu fahren, was mindestens drei Stunden langweilige Fahrt und eventuelles Staurisiko bedeutet hätte, wollte ich einen Punkt auf dem Weg schon einmal abhaken.

In Itapema sollte ein Stop erfolgen. Neben unserer damaligen „Villa Kunterbunt“ hatte man inzwischen einen Aussichtsturm gebaut, der einen phantastischen Blick über die Bucht von Itapema erlaubt bis hinüber ins offene Meer.

– Oh what a Selfie-View –
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Bei bestem Wetter hatten wir einen phantastischen Blick über die Bucht und weitere Küste. Der Turm verfügt übrigens über einen kostenlos nutzbaren Aufzug, der sogar an diesem Tag funktionierte. Auf einer Zwischenebene haben sie einen voll verglasten Raum eingebaut, in dem kleine Feiern abgehalten werden können. Das macht sicherlich Spaß abends bei einer (oder mehr) Caipi(s) über die Bucht zu schauen.

Nachdem wir uns sattgesehen hatten fuhren wir wieder auf die Küstenautobahn BR101. Während ich noch über einen Abstecher entlang der Interpraias und/oder durch Balneário Camboriú nachdachte verdichtete sich der Verkehr vor dem Tunnel zwischen Itapema und Balneário Camboriú in Folge eines Unfalls auf der anderen Seite des Tunnels. Damit war die Entscheidung gefallen! Wir bogen vor dem Tunnel ab.

– Stauumgehung „Interpraias“ – GOPR9609 (c)

Auf und ab ging es entlang der schönen Strände der Interpraias. Ich wollte nicht an jedem halten, denn ein Besuch dieser Strände war für einen anderen Tag ohnehin vorgesehen. Aber das eine oder andere staunende Raunen ging schon durch den Van. Letztlich hielten wir nur für einen kurzen Photostop am gespaltenen Felsen bei der Interpraia Taquaras.

– Interpraia Taquaras –
01-23-2016_141413 (c)– Gespaltener Fels am Strand von Taquaras –
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Vorbei an der Orangerie mit der Basisstation eines Kabinenliftes ging es dann auf Balneário Camboriú zu. Dort wollte ich die Strandpromenade entlang fahren, damit wir uns an einem anderen Tag auch diese Schleife sparen konnten.

– Auch über Balneário Camboriú thront eine Christusstatue –
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In Balneário Camboriú fielen uns zunächst die Parkgaragen mit mehreren Etagen für Yachten auf. Abends flanieren teure Sportwagen entlang der Strandpromenade. Exklusive Diskotheken sind die Spielwiesen für erfolgreiche Manager und den mittleren Geldadel in ganz Südbrasilien. Anders als in Rio de Janeiro ist die Zurschaustellung von Reichtum hier kein Risiko. Man gibt sich lässig und genießt.

Inzwischen hatte man die Parkplätze entlang der Promenade entfernt und die Autos in weiter zurück gelegene Parkhäuser verbannt. Frei wurde ein Weg für Jogger und Radfahrer. Dadurch haben Strand und Promenade in meinen Augen deutlich an Qualität hinzu gewonnen.

– Jogger an der Strandpromenade von Balneário Camboriú –
GOPR9611 (c)– Hier wird es dichter am Strand –
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Auf etwa halber Länge der Strandpromenade habe ich dann abgebrochen, denn zwar hätten wir uns das gerne noch weiter angesehen oder wären gar ausgestiegen, aber wir hatten für heute noch viel Programm und es war inzwischen Mittag geworden. Wir fuhren bis zum „Toni“ an der BR470.

Angekommen im Restaurant warteten dort schon unsere brasilianischen Freunde auf uns. Es gab ein großes HALLO. Sie trugen bereits die T-Shirts, welche wir für die Reise hatten anfertigen lassen. Wir hätten sie auch ohne nicht übersehen 😉 . Weil jedes T-Shirt mit dem Namen des jeweiligen Trägers bedruckt war hielt sich die Vorstellungsrunde kurz.

– Der „Toni“ an der BR470 –
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Der „Toni“ ist ein prima Selbstbedienungsrestaurant, in dem man auch ein gutes Fleisch-Rodizio bekommen kann. So lernten die Mitreisenden gleich zwei verschiedene Arten von Restaurants in einem kennen. Wie das mit der Selbstbedienung bei den Schnapsflaschen funktioniert (ohne dass es etwas kostete) hatten alle sehr schnell begriffen! 😉

Nach dem Essen fuhren wir weiter nach Pomerode zu unserer Pousada, die etwa auf halber Strecke zwischen Blumenau und Pomerode lag. Unsere brasilianischen Freunde fuhren unterdessen zurück nach Hause. Wir sollten sie später am Abend wieder in Pomerode treffen.

In der Pousada angekommen bezogen wir die Zimmer und ruhten ein wenig aus. Vor uns lag noch die Pomerana und hinter der Gruppe die Anreise. Da tat es gut für einen Moment die Füße hochlegen zu können.

Um 18 Uhr sollte der Umzug zur Pomerana beginnen. Also wollten wir gegen 17:30 Uhr los. Bis wir dann aber soweit waren war es schon fast 18 Uhr. Meine innere Unruhe legte sich, als wir am Stadttor ankamen und vom Umzug weit und breit noch nichts zu sehen war.

Es war angenehm warm und wir hatten sogar noch Zeit uns ein Bier in der Bar (Choperia) „Curry Wurst“ zu holen. Früher hieß die Choperia mal „Bockwurst“. Man wurschtelt sich halt auch in Brasilien durch! 😉

– Choperia „Curry Wurst“ in Pomerode –
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Wir suchten uns ein schattiges Plätzchen vor dem Portal von Pomerode – es war ziemlich warm und in der Sonne nicht auszuhalten. Der Umzug war im Anmarsch und auch unsere brasilianischen Freunde hatten uns inzwischen gefunden.

Obwohl ich mittlerweile schon viele dieser Umzüge gesehen hatte finde ich sie immer wieder schön – hat irgendwie etwas Nostalgisches! Mit dem Portal im Hintergrund sahen die Trachten und Festwagen noch einmal schöner aus. Nachfolgend einige Eindrücke.

– Flaggen zur Eröffnung –
01-23-2016_211424 (c1)– Alles was alt und gut erhalten ist wird gezeigt –
01-23-2016_211424 (c2)– Der Jagd- und Schießverein „15. November“ –
01-23-2016_211424 (c3)– Die Königinnen mit ihren Prinzessinnen –
01-23-2016_211424 (c4a)– Kutschen –
01-23-2016_212203 (c1)– Die Fahrradschlange –
01-23-2016_212203 (c2)– Verschiedene Trachten- und Folkloregruppen –
01-23-2016_212203 (c3)– Große Pferdekutschen … –
01-23-2016_213419 (c1)– … und kleine Ponykutschen –
01-23-2016_213419 (c2)– Auch frisch Gezapftes wird verteilt –
01-23-2016_213419 (c3)– Die kuriosesten Fahrzeuge –
01-23-2016_213918 (c1)– Bier in allen möglichen Gläsern und Gefäßen –
01-23-2016_213918 (c2)– Kein Fahrzeug auf das keine Zapfanlage passt –
01-23-2016_213918 (c3)– Das Ding hat sogar eine Straßenzulassung –
01-23-2016_213918 (c4)– Im „Pipimobil“ werden die Hände mit Bier gewaschen –
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Die meisten Zuschauer folgten dem Ende des Festumzuges bis zum Festplatz; wir auch. Am Eingang staute es dann entsprechend. Deshalb versammelten wir uns erst einmal mit den brasilianischen Freunden und verkürzten die Wartezeit mit Gesprächen.

Letztlich hatte sich das Gedränge so weit aufgelöst, dass auch wir unsere Eintrittskarten kaufen konnten. Mit R$15 (etwa 3,50 Euro) bewegte sich der Preis pro Person in moderaten Bereich, angesichts des Angebotes auf dem Festplatz.

Es war Samstag, also der Tag an dem die Bands Gas geben und vor allem das junge Volk sich austoben konnte. Davon merkten wir aber noch nicht allzu viel, außer dass die bereits musizierenden Kapellen recht laut waren und wir Mühe hatten einen Sitzplatz an einem Ort zu finden, an dem auch eine Unterhaltung möglich gewesen wäre.

– Gute Verpflegungssituation auf dem Festplatz –
01-24-2016_025711 (c)– Auf mehreren Bühnen spielen Bands –
01-24-2016_025558 (c)– Baumstammsägen – Kein reiner Männersport –
01-24-2016_004817 (c)– Weiß-blau auch in Brasilien –
DCIM100GOPROGOPR9619.– Andere Farben gab es aber auch –
GOPR9617 (c)– Breites Angebot an Souveniers und lokalen Spezialitäten –
01-24-2016_023621 (c)– Die Rückkehr des Stirnbandes? –
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Die Abholung hatten wir für Mitternacht bestellt angesichts des noch immer wirkenden Jet-lags und berücksichtigend, dass dieser Tag bereits viele Höhepunkte hatte. Aber uns war auch klar, dass es um die Zeit erst richtig losgehen würde. Es gab mehr Bewegung zum Festgelände hin, als aus ihm heraus und vor den Parkplätzen befanden sich noch immer lange Schlangen von Fahrzeugen, die hinein wollten. Für uns war es aber genug für diesen Tag.


Hier geht es weiter: Brasilien 2016 – Tag 3 – Blumenau und Pomerode


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