Buenos Aires – Wo ist was los?

Wenn man wie ich an einigen Orte des öfteren ist, dann hat man irgendwann die üblichen touristischen Spots abgehakt und möchte etwas mehr sehen. Klar, dass es auch die Möglichkeit gäbe sich eine Stammkneipe aufzubauen, denn sicherlich wird man irgendwann zu einem bekannten Gesicht. Aber bevor es bei mir soweit ist möchte ich noch etwas mehr gesehen haben, um mich entscheiden zu können.

In Buenos Aires zähle ich mal zu den Spots, die man gesehen haben sollte, die Innenstadt, den Hafen Puerto Madero, La Boca, Recoleta, San Telmo und Palermo. Damit hat man aber Buenos Aires noch lange nicht kennengelernt oder gar so viel gesehen, dass man sagen könnte man kennt sich aus.

Da denke ich beispielsweise an die schönen Parks hinter der Plaza Italia oder den Naturpark hinter Puerto Madero und vieles mehr, wofür ein Besucher, der das erste Mal in die Stadt kommt vermutlich wenig Zeit mitbringen wird. Hatte ich schon von den Museen und der Möglichkeit den Regierungssitz (Casa Rosada) zu besichtigen gesprochen?

Falls man diesen Punkt (also die Stadt kennen zu glauben) überhaupt einmal in einer Stadt wie Buenos Aires erreichen sollte, dann kann auch dieser wieder nur einen kleinen Bereich abdecken. Schließlich gibt es jeden Tag Neues zu entdecken, je nach Lust und Laune. Die Stadt ist lebendig.

Dabei macht es Buenos Aires sehr einfach sich umzusehen und die Stadt kennenzulernen. Abgesehen von den typischen Attraktionen in und um die Innenstadt herum, in denen immer etwas passiert, wie Tango-Shows oder die Auftritte vieler Theater hat die Stadt Buenos Aires eine Webseite aufgebaut auf der unterschiedliche, von der Stadt gesponserte und somit meistens kostenfreie Attraktionen aufgeführt sind: <disfrutemosba.buenosaires.gob.ar/>.

Mit dem Tag „Gratis“ kommt man auf all jene Veranstaltungen, die eben „gratis“ angeboten werden: <disfrutemosba.buenosaires.gob.ar/busqueda/tags=gratis/1>. Auch hier finden sich kostenlose Angebote: <turismo.buenosaires.gob.ar/es/article/atracciones-gratuitas>.

Das Angebot an solchen Webseiten ist groß, so dass ich hier nur einige städtische Angebote heraus genommen habe. So war heute beispielsweise eine Veranstaltung vor meinem Hotel in der „Avenida de Mayo“, in der sich den ganzen Tag über Schottland vorgestellt und gedoodelt hat. Also nix mit Tango für heute, zumindest bis jetzt! 😉

– Die Schotten dicht in BA –

Wenn man dann also weiß wo etwas los sein könnte lautet die nächste Frage: „Wie komme ich dahin?“ Auch diese Frage ist schnell und einfach beantwortet. Buenos Aires hat ein prima öffentliches Verkehrsnetz, wobei allerdings die U-Bahn (Subte) nur bis ca. 21:30 Uhr fährt. Sie ist also für Nachtschwärmer nicht das absolut geeignete Verkehrsmittel, obwohl man sich gerade als Tourist am leichtesten an einem U-Bahnnetz orientieren kann.

– Subte – U-Bahn über Nacht geschlossen –

Lustig ist dann bei Nacht immer die Anzeige über den verschlossenen Türen der „Subte“. So zeigt das rote Laufband an, dass der Verkehr normal verlaufe und die grünen Buchstaben darunter zeigen an welche Linen störungsfrei „in Betrieb“ seien! Nur die Türen sind halt zu. 😉

Auch wenn das Netz der sonstigen öffentlichen Verkehrsmittel (also Busse) zunächst ein wenig unübersichtlich erscheint, so gibt es doch inzwischen im Internet einige Seiten auf denen man sich vor Fahrtantritt die optimale Route berechnen lassen kann, wie z.B. diese: <www.omnilineas.com.ar/buenos-aires/colectivos/>.

Es ist also empfehlenswert sich schon im Vorfeld zu informieren mit welchen Bussen es wieder zurück gehen kann oder sich eine entsprechende APP zu installieren oder eine Webseite, wie die oben genannte auf dem Smartphone abrufbar zu halten, besonders dann wenn man noch nicht genau weiß wo die Nacht enden wird.

Die meisten Bars und Restaurants in Buenos Aires verfügen über einen WLAN-Zugang, so dass man auch nicht notwendigerweise einen lokalen Chip fürs surfen kaufen oder die heimische Karte belasten muss.

Als ich das erste Mal in Buenos Aires war fielen mir diese Busse besonders auf. Viele erinnern in Bemalung und Chrom ein wenig an Busse in Indien. Tatsächlich ist es so, dass sie gut gepflegt werden. Die Buslinien sind mit einer „sehr großen“ Nummer vorne deutlich gekennzeichnet und auch an den Seiten sind die Stationen, welche der Bus durchfährt, vermerkt. So wird jeder Bus nur diese eine Linie in seinem gesamten Betriebsleben fahren, denn einsetzbar auf anderen Strecken sind sie so nicht mehr.

– An den Bushaltestellen der Av. 9 de Julio –

Bezüglich des öffentlichen Nahverkehrs sei anzumerken, dass in allen öffentlichen Verkehrsmitteln (Ausnahme Taxi) kein Bargeld angenommen wird. Zugang erhält man ausschließlich durch eine aufladbare Karte der SUBE. Man muss die Karte für 25 Pesos erwerben und kann sie dann aufladen. Erhältlich ist sie an Kiosken und den meisten Stationen der Subte (U-Bahn).

 – Karte für das öffentliche Verkehrsnetz Buenos Aires –

Die Fahrten sind dabei sehr billig. Die Fahrt mit der U-Bahn kostet 7,5 Pesos (also ca. 45 Eurocent). Für den Bus (auch in der Nacht) habe ich bisher nicht mehr als 6,5 Pesos gezahlt, wobei man auch die Möglichkeit hat für kürzere Fahrtabschnitte noch weniger zu zahlen. Man muss das nur beim Einsteigen in den Bus entsprechend reklamieren. Ich gehe davon aus, dass die Preise der Busse durchaus anders sein können, je nach Fahrtlänge und Busunternehmung. Aber was sind schon ein oder zwei Pesos mehr oder weniger für einen Touristen?

Womit wir bei der Frage einer Stadtrundfahrt wären. Selbstverständlich gibt es auch in Buenos Aires die Doppeldeckerbusse, die in bewährter Drop-and-Hopp-Manier durch die Stadt fahren und dem Touristen auf den gewählten Routen alles mögliche erklären. Es gibt Menschen denen es gefällt die Stadt so gezeigt zu bekommen. Immerhin ist es auch einigermaßen effizient, was den Erfolg des Geschäftsmodells erklärt.

Aber es gibt auch jene, die eine Stadt lieber auf Augenhöhe ihrer Bewohner kennenlernen und denen bewusst ist, dass sie die vielen Informationen, mit denen sie im Laufe einer Fahrt versorgt werden ohnehin nicht behalten werden.

Viele dieser eben anderen Leute wissen, dass es meistens auch im öffentlichen Verkehrsnetz einer Großstadt eine oder mehrere Linien gibt mit denen man die wesentlichen Attraktionen auch anfahren kann. Bei einem Ticketpreis von unter 50 Eurocent drängt sich eine solche Frage in Buenos Aires auch auf.

Tatsächlich gibt es eine Buslinie, die zwar nicht alle Attraktionen direkt passiert, aber doch so fährt, dass man nur noch wenige Blocks gehen muss, um zu ihnen zu kommen. Die Linie 64 pendelt zwischen La Boca und Belgrano und fährt so, dass man die Stadtteile San Telmo, Recoleta und Palermo passiert, aber auch in die Nähe des Plaza de Mayo und so auch des Puerto Madero kommt.

– Linie 64 kommt –

Einfach mal die Endpunkte „La Boca“ und „Palermo“ in der oben angeführten Seite <www.omnilineas.com.ar/buenos-aires/colectivos/> eingeben und schon bekommt man die Fahrtrouten angezeigt.

Dabei ist darauf zu achten, dass die Busse gelegentlich für Hin- und Rückwege durch unterschiedliche Straßen fahren müssen wegen der vielen Einbahnstraßen. Ein Klick auf den Knopf „invertir búsqueda“ zeigt den Streckenverlauf in umgekehrter Richtung, was auch wichtig ist, um die richtigen Haltestellen zu finden.

Die einzelnen Haltestationen werden in den Bussen nicht angesagt. Mit einem Stadtplan in der Hand sollte es jedoch nicht schwer sein den Weg zu verfolgen, denn die Straßennamen sind an den Kreuzungen meistens gut ausgeschildert.


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