Kommt man in die Region von Blumenau und dann insbesondere nach Pomerde, dann stolpert man über kurz oder lang über das Wort „Enxaimel (gesprochen: Enschaimél)“; es bedeutet „Fachwerk“. Die Kenner sprechen in Pomerode von „Fachwerk unter Palmen“.
Tatsächlich gibt es in der Region rund um Pomerode, wie auch in einigen weiteren Regionen Südbrasiliens, wo sich in der Zeit von 1820 bis in die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg viele deutsche Immigranten nieder gelassen hatten, eine stattliche Anzahl gut erhaltener Fachwerkhäuser.
Interessanterweise scheinen sie auch besser mit den klimatischen Verhältnissen klar zu kommen, als viele Gebäude aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
Vielleicht widme ich mich dem Thema noch einmal in einem eigenen Beitrag. Jetzt möchte ich aber einladen zu einer kleinen Rundfahrt durch Pomerode. Es geht dabei nicht so sehr entlang der typischen Aushängeschilder des Ortes, wie der beiden Portale, sondern mehr darum einen Eindruck von diesem kleinen Ort zu bekommen, der sich jedoch über eine ziemlich große Fläche verteilt.
Besonders auf der „Rota do Enxaimel“, der Fachwerkroute scheint an vielen Stellen die Zeit stehen geblieben zu sein. Schaut einmal auf die Felder und Wiesen. Sie sind meistens kleinflächig und liegen nahe jener kleinen Höfe durch die sie auch für den Eigenbedarf bewirtschaftet werden.
Die Strecke ist lang, deshalb habe ich das Video überwiegend „beschleunigt“, sonst würde es auch langweilig. Es lohnt sich dennoch den Film an der einen oder anderen Stelle anzuhalten und das Bild auf sich wirken zu lassen.
Auch wenn die dort lebenden Menschen das, wegen Staub bei Trockenheit und Matsch bei Regenwetter, etwas anders sehen mögen; ich persönlich liebe diese Lehmstraßen, die einen von einem schönen Tal ins nächste bringen. Sie erinnern mich an die Zeit als auch vor unserem Haus in Deutschland noch keine geteerte Straße war, sondern Lehm und Schotter.
So … bevor ich jetzt melancholisch werde; hier ist mein Film:
Hier noch ein weiterer kleiner Film über Pomerode und die Rota do Enxaimel von einem anderen Autor (Werbung für Pomerode) aus dem Internet. Leider ist er in portugiesisch. Aber ich denke die Bilder sprechen für sich alleine.
Und nicht zuletzt gehört zu den wichtigen und bekanntesten Beiträgen der letzten Jahre über Pomerode auch dieser Film namens „Pommern unter Palmen“ mit dem Sprecher Volker Lechtenbrink. Für deutsche Kenner dieses Ortes ist der Film inzwischen ein Klassiker.
Die Oma Walli spricht genau so wie viele in der Region. Nach meinen Informationen lebt sie aber heute nicht mehr dort, sondern musste infolge eines Unwetters, welches die Hütte mit sich riss, das Haus verlassen und zu ihrer Tochter nach Jaraguá do Sul ziehen. Ob sie heute noch lebt und wie es ihr gehen mag kann ich leider nicht sagen. Hoffen wir mal, dass es ihr gut gehen möge.
Das koloniale Restaurant Wunderwald hat inzwischen leider auch seinen Ort gewechselt. Das in dem Film gezeigte Ambiente hatte mir sehr gut gefallen, selbst wenn die Ente nicht ganz so lecker war, wie sie aussah. Allerdings muss man zur Ehrenrettung der Enten und Köche sagen, dass die Brasilianer ihre Speisen nicht so intensiv würzen, wie wir das in Deutschland gewohnt sind. Da ist es dann normal, dass es etwas anders schmeckt als „Bei Muttern“. 😉
Weitere Videos werden folgen! Bis dahin empfehle ich ein wenig über Geschichten und Hintergründe zu Brasilien zu lesen: Brasilien – Geschichten und Hintergründe
Ich hoffe, dass die Geschichte bisher gefallen hat. Falls ja, warum nicht die eigenen Freunde darauf aufmerksam machen? Damit sie nicht suchen müssen, schicke ihnen diesen Link, der auch zurück zur Übersicht führt: Freundschaftsreise nach Brasilien 2016
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