Wer Uruguay und da insbesondere Montevideo kennt weiß, dass sich im Hafen dieses Teil des nachfolgenden Bildes findet. Es ist der Entfernungsmesser des Panzerschiffs „Admiral Graf Spee“ welches vor Montevideo auf dem Grund des Rio de la Plata liegt.
– Entfernungsmesser des Panzerschiffs „Admiral Graf Spee“ –
Direkt daneben wird auch der Anker des Schiffes ausgestellt
– Anker des Panzerschiffs „Admiral Graf Spee“ –
Besucht man Montevideo, dann führt mit einiger Sicherheit auch der Weg zum „Mercado del Puerto“, direkt am Hafen. Und nur wenige Meter trennen diesen von den Ausstellungsstücken – leider aber auch inzwischen ein Tor durch welches nur noch Kreuzfahrer, Schiffsbesatzungen und Angestellte des Hafenbetriebs gehen können.
Bedauerlicherweise wurde dieser Bereich eben wegen der vielen Kreuzfahrtschiffe abgesperrt und ist damit dem normalen Besucher der Stadt nicht mehr zugänglich. Hintergrund der Maßnahme sind nicht die Kreuzfahrtschiffe selbst, sondern die strengen Anforderungen der US-amerikanischen Hafenbehörden.
Man mag sich fragen was deren Regeln denn nun mit dem Hafen von Montevideo zu tun haben, aber die Sache ist einfach. US-amerikanische Hafenbehörden lassen keine Schiffe mehr in ihre Häfen, wenn diese zuvor „unsichere Häfen“ angelaufen haben. Damit nun die Kreuzfahrtschiffe ihrerseits keinen Bogen um Montevideo machen sahen sich die Behörden in Montevideo gezwungen den Hafen ihrerseits abzuriegeln.
Vor einigen Jahren konnte man dort noch problemlos hinein und auch im letzten Jahr gelang es mir in Begleitung einer Aufsicht hinein zu kommen und Fotos zu machen. Dabei habe ich angeregt die Ausstellungsstücke außerhalb des Sicherheitsbereiches zu positionieren, denn nicht nur Kreuzfahrer könnten daran interessiert sein. Sollte ich bei meinem nächsten Besuch in Montevideo Veränderungen beobachten, werde ich darüber berichten.
Heute bin ich zufällig auf diesen Film aus dem Jahr 1957 gestoßen, der die Geschichte mit einigem Phatos erzählt. Aber so waren die Filme der Nachkriegszeit nun mal und inhaltlich wird nicht allzu viel falsch dargestellt. Eine kleine Zusammenfassung des Films und Hintergründe sind bei Wikipedia hinterlegt.
– Der Film „Panzerschiff Graf Spee“ von 1957 –
Originalaufnahmen der „Admiral Graf Spee“, die im Film vom „US-Kreuzer USS Salem“ dargestellt wurde, finden sich übrigens auch im Internet.
Eine aktuellere Dokumentation zur „Admiral Graf Spee“ wurde inzwischen ebenfalls ins Netz gestellt und möchte ich deshalb auch hier mit anführen.
– „Hitlers verlorenes Schlachtschiff: Die Admiral Graf Spee“ –
Auch wenn die deutsche Marineführung und Hitler tobten, so sind sich die Geschichtsschreiber seit langem darin einig, dass das Handeln des Kommandanten Hans Langsdorff heldenhaft und ehrenhaft war. Durch das Versenken der „Admiral Graf Spee“ hatte er verhindert, dass viele Menschenleben (nicht nur Deutsche) sinnlos geopfert wurden.
Noch heute wohnen Nachfahren der deutschen Seeleute der „Admiral Graf Spee“ in Argentinien und Uruguay.
Abschließen möchte ich mit einem weiteren Ausstellungsstück der „Admiral Graf Spee“, das sich an anderer Stelle in Montevideo finden lässt. Eine Kanone der „Admiral Graf Spee“ steht direkt vor dem Marinemuseum, welches sich an der Küste zwischen den Stadtteilen Pocitos und Buceo befindet.
– Kanone der „Admiral Graf Spee“ –
Interessant übrigens, dass die Berührungsängste in Uruguay mit Kriegswaffen nicht so groß sind wie in Deutschland. Die Kanone steht auf dem Kinderspielplatz des Marinemuseums! 😉