Wer nicht gerade mit einem eigenen Fahrzeug in Südamerika herum reist hat in der Regel eine übersichtliche Auswahl von Möglichkeiten sein Ziel zu erreichen. Das gilt auch für Buenos Aires. Die üblichen (öffentlichen) Verkehrsmittel nach Buenos Aires sind Bus, Schiff oder Flieger.
Anreise mit dem Überlandbus
Die Anreise mit dem Bus dürfte wählen, wer vielleicht als Backpacker, nicht nur Orte abhaken will, sondern auf der Reise auch Menschen (also Mitreisende) und Landschaften zwar nicht kennenlernen aber doch sehen will. Bei einer Fahrt durch die argentinische Pampa reicht es ohnehin gelegentlich aus dem Fenster zu schauen – so viel tut sich da auf der Reise nicht.
Die Busfahrt wird auf dem zentralen Busbahnhof enden und von da aus kann man mit dem Taxi oder öffentlichen Verkehrsmitteln, vorgeplant z.B. mit <www.omnilineas.com.ar/buenos-aires/colectivos/>, seine Weiterfahrt zur Unterkunft organisieren.
Anreise mit dem Hochseeschiff
Ähnlich verhält es sich, wenn man mit dem Schiff anreist. Die Alternativen der Fernanreise lauten da meistens Kreuzfahrer oder Container, wobei ich letztere bevorzugen würde. Während man beim Kreuzfahrer schön artig und irgendwie etwas „Besonderes“ sein muss, um auf die Brücke zu dürfen, sind auf dem Containerschiff auf der Brücke alle froh ein wenig Unterhaltung zu haben, was aber auch bedeutet, dass einem alle Fragen beantwortet werden und man irgendwie Teil der Mannschaft wird.
Beim Kreuzfahrer ist das „Captains-Dinner“ etwas Besonderes (mit Kerzen auf verzierten Toastbroten) auf dem Containerschiff gibt es jeden Tag „Captains-Dinner“, allerdings ohne Firlefanz. Lange Vorrede → Man kommt im Hafen an und auch in Buenos Aires ist der sowohl mit Taxis, wie auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden.
Anreise mit der Fähre
Selbstverständlich fehlen auf dem (etwas kürzeren) Wasserweg noch die Fähren zwischen Uruguay und Buenos Aires. Es gibt vier Gesellschaften, die von Uruguay nach Argentinien fahren. Die bekanntesten Firmen „Buquebus“ und „ColoniaExpress“ haben auf den jeweils entgegengesetzten Seiten des Puerto Madero ihren Anleger. Von beiden kann man mit einem Taxi weiter und wer das nicht will sollte sich zuvor mit dem genannten (oder einem anderen) Link die Busverbindung heraussuchen, wenn es mit einem öffentlichen Bus weiter gehen soll.
– Im Fährhafen von Colonia del Sacramento –
– Ankunft in einem der Fährhäfen von Buenos Aires –
Die beiden anderen Fährgesellschaften „Seacat“ und „Cacciola“ habe ich bisher noch nicht genutzt. Besonders würde es mich reizen mit „Cacciola“ ins Tigre-Delta zu fahren. Habe gehört, dass das dort sehr schön sein soll. Ich werde also versuchen eine der zukünftigen Überfahrten entsprechend zu organisieren und vielleicht auch dort eine Unterkunft zu nehmen, insofern es die Zeit zulassen sollte. In jedem Falle werde ich darüber berichten.
Anreise mit dem Flugzeug
So, jetzt bleibt noch die Anreise durch die Luft. Da bietet Buenos Aires zwei Möglichkeiten. Da wäre zunächst der „Aeroparque“, auf dem insbesondere die kleineren Flugzeuge (bis A320) aus der näheren Region, teilweise auch aus Uruguay und den anderen Nachbarländern landen. Der „Aeroparque“ ist das was man in Deutschland einen Stadtflughafen nennen würde, wenn man die meisten davon nicht inzwischen geschlossen hätte, wie z.B. Tempelhof in Berlin.
Mehr von Interesse für die meisten aus Europa Anreisenden dürfte dann Ezeiza (eigentlich José María Ezeiza) sein, der internationale Flughafen von Buenos Aires, der auch von Frankfurt aus direkt angeflogen wird. Der Flughafen liegt etwas weiter außerhalb der Stadt. Da keine Bahnverbindung zur Innenstadt besteht muss man sich also überlegen, wie es weiter gehen soll, insofern das nicht ein Reiseveranstalter oder eine private Möglichkeit organisieren.
Wegen so mancher Vorkommnisse hat da der Flughafen seine eigenen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, auf die auch ich empfehle Rücksicht zu nehmen. Nach der Einreise und Passkontrolle kommt man zu den Gepäckbändern und dem Duty-free-Bereich, wo man noch vor der Zollkontrolle einkaufen kann. So ich sehen konnte bietet das auch Frankfurt inzwischen so an.
Anschließend muss man sich in eine Schlange stellen, die zu einer Gepäckkontrolle führt. Man wird gebeten einen Knopf zu drücken. Bei „grün“ geht es direkt raus und bei „rot“ zu einem Röntgenapparat in den man sein Gepäck stellen muss. „Direkt raus“ bedeutet aber nicht, dass man sofort im öffentlichen Bereich des Flughafens ist, sondern es öffnet sich ein Bereich mit einigen „Schaltern“. Dort kann man relativ ungestresst (weiter draußen ist deutlich mehr Unruhe) seine Weiterfahrt organisieren.
Von Ezeiza in die Stadt
Wer noch nie in Buenos Aires war, dem empfehle ich den Schalter von „Tienda Manuel Leon“. Dort kann man entweder eine Remise buchen oder die Fahrt in die Stadt per Bus. Was ist eine Remise? Eine Remise ist in Südamerika so etwas wie eine „Privatlimousine“ – nicht vergleichbar mit einem Taxi. In der Regel handelt es sich um ordentliche und qualitativ gut ausgestattete Fahrzeuge mit einem Fahrer, die aber nur durch ihr Nummernschild von anderen Privatfahrzeugen zu unterscheiden sind. Viel genutzte Remisen zeigen jedoch schon ihre Gebrauchsspuren. Mit diesen Fahrzeugen erreicht man in jedem Falle sein Ziel bequem ohne umsteigen zu müssen direkt.
Wer als Kleingruppe anreist sollte die Preise von Bus und Remise vergleichen. Für Einzelreisende ist der Bus das günstigste Verkehrsmittel. Bei der Buchung des Tickets sollte man sein Ziel angeben, denn nach der Busfahrt zum Zentrum geht es mit kleineren Fahrzeugen weiter zum Ziel, insofern man das so angegeben hat.
– Hier wird in der Stadt umgestiegen –
Aktuell kostet diese Kombination um die 16 Euro, also fast doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren. Dennoch ist es weiterhin ein günstiger Weg für alle, die sich in Buenos Aires nicht so gut auskennen und ich empfehle Neulingen unbedingt die weitere Reise organisiert zu haben bevor man den Bereich dieser vorgenannten Schalter in den öffentlichen Bereich des Flughafens verlässt.
Passiert man also diese nächste Schleuse, dann kommt man in den öffentlichen Bereich des Flughafens, der erfahrungsgemäß immer voller Leute ist. Selbstverständlich stehen dann hier die privaten oder gebuchten Abholer. Aber es geht auch schon los mit den „wilden Taxis“, vor denen vor ein paar Jahren mehr gewarnt wurde als bei meiner Anreise in der letzten Woche. Mag aber auch sein, dass ich das „aus Erfahrung“ einfach ausgeblendet und nicht mehr wahrgenommen hatte.
Gerade über die „wilden Taxis“ kursierten die abenteuerlichsten Geschichten. So sei schon so mancher angeblich in Unterhose in einer der übelsten Stadtteile von Buenos Aires aus dem Taxi geworfen worden. Persönlich kann ich das zum Glück so nicht bestätigen, aber es wird schon seinen Grund haben wenn vor diesen „wilden Taxis“ (auch seitens des Flughafens) eindringlich gewarnt wurde.
Es gibt aber noch eine weitere Alternative, die insbesondere den erfahrenen Reisenden und da insbesondere den Backpackern gefallen wird. Die Linie 8 fährt direkt (na ja nicht so ganz) vom Flughafen in die Innenstadt (siehe: <www.omnilineas.com.ar/buenos-aires/colectivos/>). Zwar geht es nicht auf direktem Weg über die Autobahn in die Stadt wie mit Remise und Bus von Tienda Manuel Leon, aber eben doch für sehr schmales Geld und das dürfte gerade Backpacker interessieren.
Für rund 50 Eurocent (ich konnte nicht genau sehen welcher Betrag von meiner SUBE-Karte abgebucht wurde, vielleicht auch ein paar Cent mehr 😉 ) bietet die Fahrt zudem auch noch einige Einblicke in Stadtteile, die wohl keiner alleine und ohne weiteren Grund anfahren würde. Wo man die SUBE-Karte am Flughafen erwerben kann konnte ich nicht erfregen. Ich vermute jedoch, dass dies an den Kiosken möglich sein sollte.
– Haltestelle der Linie 8 –
– Der Bus kommt –
Es gibt zwei Endhaltestellen der „Linie 8“ außerhalb der Stadt. Die eine Linie endet an der Station „Liniers“ erkennbar an dem gelben Schild im Busfenster links unten und die andere Endhaltestelle ist am Flughafen „Ezeiza“ erkennbar am roten Schild im Busfenster links unten.
Um auch von dieser Strecke berichten zu können bin ich zuletzt mit der “Linie 8” von der „Avenida de Mayo“ zum Flughafen Ezeiza gefahren. Die Fahrt dauert mit ca. zwei Stunden etwa doppelt so lange wie mit dem Bus von Tienda Manuel Leon, ist aber interessanter als über die Autobahn von der aus man eigentlich nur die schäbigen Hinterseiten vieler Häuser sehen kann.
– Wer über die Autobahn fährt sieht kein einladendes Buenos Aires –
– Der Blick von der Autobahn aus erzeugt keine Vorfreude –
Wer es etwas schneller haben will kann auch mit der Subte „Linie A“ bis zur Station „San Pedrito“ fahren und erst da in den Bus der „Linie 8“ umsteigen. „Linie A“ fährt unter der Straße und „Linie 8“ fährt direkt darüber. Schneller ist „Linie A“, aber interessanter ist „Linie 8“, weil man mehr von der Stadt zu sehen bekommt.
– Es geht durch die Stadt –
– Entlang der Alleen Mayo und Rivadavia –
– Scheinbar unendlich lange Straße, immer geradeaus –
Ab der Station, bzw. Haltestelle „San Pedrito“ wird es allerdings im Bus eng und voll, weil dann geht es in die Vororte. Ich glaube nicht, dass in dem Bus viel geklaut wird, denn die Fahrt werden die meisten Touristen nicht machen. Dennoch kann auch da die Gelegenheit Diebe machen. Man sollte also sein Gepäck gut im Auge behalten. Ca. fünf Kilometer vor dem Flughafen leert sich der Bus wieder und es geht durch schönere Landschaften.
– Kurz vor dem Flughafen schönere Siedlungen –
Die „Linie 8“ wird wohl kaum mein bevorzugtes Verkehrsmittel zwischen Flughafen und Innenstadt werden, dafür ist das Angebot von „Tienda Manuel Leon“ doch noch zu günstig und zu gut. Dennoch fand ich es spannend diese Strecke einmal gefahren zu sein. Es hat mir andere Einblicke in die Stadt gegeben.
Eine weitere mögliche Alternative mit dem Bus wäre die Linie 51, die von Ezeiza in die Nähe der Stadtteile San Telmo und La Boca fährt. Auf der „Avenida 9 de Julio“ (etwas außerhalb des Zentrums) könnte man dann ggf. umsteigen in einen anderen Bus. Über die Fahrt mit der Linie 51 selbst kann ich jedoch nichts berichten.
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