Liebe Freunde und Leser meines Blogs. Eigentlich hatte ich die Absicht noch vor Weihnachten das kleine Geheimnis meines Reiseziels zu lüften. Aber wie es dann immer wieder so um die Weihnachtstage ist, gestaltete sich letztlich vieles anders als zuvor beabsichtigt und es war mal wieder nicht genug Zeit dafür.
Da wir nun bereits im neuen Jahr angekommen sind möchte ich Euch zunächst ein schönes, gesundes und zufriedenes Jahr 2018 wünschen. Weiterhin möchte ich Euch nicht länger im Unklaren lassen und nun mein „kleines Geheimnis“ lüften, so quasi als erste Information dieses neuen Jahres in meinem Blog.
Ich schrieb ja über die „Big Five“, die ich gesehen hätte. In der Regel sind das dann aber nicht unbedingt große Dinge um die es sich handelt. Früher bezeichneten die Großwildjäger in Afrika beispielsweise Elefant, Nashorn (Spitzmaulnashorn, Breitmaulnashorn), Büffel, Löwe und Leopard als die „Big Five“ nach denen sie jagten. Heute versteht man unter den „Big Five“ eben jene Tiere, Dinge und Sachen, die man in dem besuchten Gebiet gesehen haben sollte.
Bei uns hießen sie „Ek Balám“, Chichén Itzá“, „Uxmal“, „Palenque“ und „Tulum“. Dies sind die bekanntesten, aber nicht unbedingt wichtigsten oder gar größten Ruinen- und Tempelanlagen der Maya. Ja, wir hatten uns das Gebiet der Maya im Süden Mexikos vorgenommen.
Zwar übten auf mich die Stätten der indigenen Bevölkerung Nord-, Mittel- und Südamerikas schon immer eine gewisse Faszination aus. Ich muss jedoch zugeben, dass die Reise eigentlich eine andere Motivation hatte, beginnend mit der Wahl des Reisezeitraums.
Als meine Frau mit mir vor zwei Jahren zum Oktoberfest in Blumenau war da hatten wir durchgehend schlechtes Wetter. Erst als wir gegen Mitte November die Rückreise antraten besserte sich die Wetterlage ein wenig. Das Personal eines jener von uns besuchten Hotels erklärte uns, dass das Wetter in der Region erst so gegen Mitte November stabil warm würde und die Vorsaison bis Mitte Dezember dauern würde.
Zwar gäbe es auch Jahre in denen der Sommer früher begänne, aber bis Mitte November müsse man eben auch mit kälteren und verregneten Tagen rechnen. Bis Mitte Dezember würden zudem in jenem Hotel die gleichen Preise gelten, wie wir sie auch schon im Oktober zahlten. Also überlegten wir zukünftig für den Zeitraum Mitte November bis Mitte Dezember zu planen und meine Frau reichte entsprechend ihren Urlaub ein.
Warum nun also Mexiko? Einerseits wollte meine Frau mal wieder etwas anderes sehen als Brasilien oder eben Südamerika, wo sie nun schon einige Male war. Nicht dass sie kein Interesse daran gehabt hätte unsere Freunde wieder zu treffen oder mich bei einer meiner Reisen zu begleiten. Aber sie wünschte sich andere Eindrücke zu bekommen. Es sollte kein von Arbeit zerrissener Urlaub werden und überhaupt auch mal wieder in eine andere Region gehen.
Ich hingegen ziehe es grundsätzlich vor mich in einem Gebiet zu bewegen in dem ich unabhängig bin und mich frei bewegen kann, wozu insbesondere die sprachliche Kommunikation wichtig wäre. In meinem Fall grenzt sich das Gebiet unter dieser Bedingung auf den englisch-, spanisch- und portugiesisch-sprachlichen Raum ein.
OK, es gibt auch noch ein paar Länder in denen ich ggf. mit Deutsch durch käme, aber im November sind von denen nur wenige wirklich attraktiv und falls doch, dann zumeist wohl nur durch die Abwesenheit von Touristen. Diese sprachlichen Vorgaben grenzen zwar das theoretische Urlaubsgebiet ein wenig ein. Es bleiben jedoch noch immer viele potenzielle Reiseziele, die besucht werden können.
Dann fiel mir ein, dass wir noch eine seit Jahren unbeantwortete Einladung einer Freundin meiner Frau ausstehen hatten. Immer wieder wenn sie in Deutschland war wiederholte sie die Einladung sie doch einmal in ihrem neuen Zuhause zu besuchen. Sie ist seit Jahren mit einem Mexikaner verheiratet und hat mit ihm bereits erwachsene Kinder. Auf der Insel „Isla Mujeres“, die Cancún gegenüber liegt, haben sie ein Haus und auf dem zugehörigen Grundstück baute Ihr Mann gerate einen Beach Club auf. Was sollte also dagegen sprechen sie einmal dort zu besuchen und quasi als Testgäste den Club zu inspizieren? 😉
Die Flugtickets hatten wir im Frühjahr gebucht. Zu dem Zeitpunkt waren die Verbindungen gut und preiswert zu bekommen, insbesondere auch deshalb weil wir eben außerhalb der Feriensaison reisen wollten. Wir buchten für einen Reisezeitraum von drei Wochen, was nach getätigter Buchung gleich die nächsten Fragen aufwarf.
Drei Wochen Beach Club? Nicht mit mir! Einige Tage, ok. Aber drei Wochen nur Pool, Strand, Drinks und Party? Früher immer und zu jeder Zeit. Allerdings bin ich inzwischen aus der Nummer heraus gewachsen und würde mich auch mit einer Woche bereits zufrieden geben und die restliche Zeit lieber anderweitig nutzen.
Was aber nun mit den anderen zwei Wochen anfangen? Ehrlich gesagt hatte ich nur eine grobe Vorstellung von dem was man im Süden Mexikos außer Tequila trinken und Tortillas essen anfangen könne und suchte deshalb nach Informationsmaterial.
Hilfreich für eine erste Orientierung sind in solchen Fällen oft die Rundreiseangebote von Reiseveranstaltern. Selbst Discounter bieten inzwischen interessante Rundreisen an, aber auch im Internet gibt es eine Vielzahl von Angeboten aus denen man wählen kann. So stöberte ich zunächst die Empfehlungen solcher Veranstalter durch und stellte fest, dass ein Urlaub in Cancún durchaus gerne mit einer Busreise über die Halbinsel Yucatán kombiniert wird.
Meistens wird innerhalb einer Woche die nähere Umgebung von Cancún abgeklappert. Einige wenige Veranstalter fahren jedoch auch hinauf bis ins Chiapas und brauchen für die Fahrt gut zwei Wochen. Aus den Reisebeschreibungen entnahm ich was es da so zu sehen gäbe. Neben den alten Mayastätten seien dies einige Naturschauspiele, eine reichhaltige Tierwelt, sogenannte Cenotes, verschiedene interessante Ortschaften und einiges mehr.
Also machte ich mich an die eigene Planung und reservierte für den gesamten Reisezeitraum einen Leihwagen, um möglichst unabhängig zu sein. Zwar wollte ich mich im großen und ganzen an den Routen der Reiseveranstalter orientieren, aber auch weiterhin flexibel bleiben, um an dem einen oder anderen Ort länger verweilen zu können.
Die ausgewählte Reiseroute lässt sich anhand der folgenden Städte nachvollziehen. Von Cancún nach Isla Mujeres und dann weiter nach Valladolid, Mérida, Campeche, Paraíso, San Cristobál de las Casas, Palenque, Chetumal, Tulum und schließlich zurück nach Cancún zum Rückflug.
Im großen und ganzen war meine Frau mit der von mir vorgeschlagenen Reiseroute einverstanden, bis auf die Frage was ich denn unbedingt im Chiapas wolle. Einerseits lag es schon ziemlich weit von Cancún entfernt und zum anderen waren es doch eher schlechte Nachrichten, die aus dem Gebiet gekommen seien, wie Erdbeben etc. Nun ja ich hatte mich darauf eingeschossen und wollte unbedingt hinauf in die Berge. 🙂
Als kleine „Belohnung“ zum Abschluss hatte ich dann noch einige Tage in einem Hotel vorgesehen, zum ausruhen und verarbeiten der neu gewonnenen Eindrücke bevor es wieder zurück nach Hause gehen sollte. Damit war meine Frau dann einverstanden, wenngleich es ihrer Meinung nach durchaus noch mehr Tage dort hätten sein dürfen.
Nach Abschluss unserer Reise war meine Frau so begeistert, dass sie zukünftig noch mehr sehen möchte. Sie plant in Gedanken schon die nächste Reise, bei der wir uns dann aber auf einige ganz bestimmte Regionen konzentrieren würden, um sie noch besser kennenzulernen. Das Chiapas gehört übrigens ausdrücklich dazu! Somit war es wohl nicht unsere letzte Reise in das Gebiet. 😉
Ich hoffe in den kommenden Tagen die Zeit zu finden Euch von unserer jetzigen Reise zu berichten, obwohl es dabei nicht um Südamerika geht sondern um Mittelamerika. Aber als Urlaub sollte das dann schon durchgehen dürfen, oder?
Eine erste Fortsetzung der Geschichte findet sich unter Anflug nach Cancún.